Katholische Pfarrkirche St. Peter

Jahreszahlen:

 1247: erster Pfarrer, Kirche war ein Holzbau
 1519: erste Glocke
 1609: Bau einer massiven Wehrkirche mit Wehrmauer, Wehrgang und Zinnen
 1895-1897: Ausbau der Kirche zu ihrem heutigen Aussehen
 1949 Anschaffung von vier Glocken
 01.08.1958: Zerstörung des Turmes durch ein Unwetter
 1987 Renovierung der Kirche

Die Pfarrei zu Großheubach ist sehr alt. Als Patrozinium wird seit jeher „Cathedra S. Petri ap. Antioch" gefeiert. Der erste namentlich bekannte Seelsorger wird 1247 erwähnt. Die erste Kirche war ein Holzbau, welcher im Jahre 1609 einer massiven Wehrkirche weichen musste. Die Wehrmauer, von der noch ein Rest steht, war sechs Meter hoch, einen Meter dick und besaß einen Wehrgang und Zinnen innerhalb der Mauer. Aus dieser ersten Kirche stammt der Taufstein mit der Jahreszahl 1403.
Die erste Kirchenerweiterung durch Anbau der Seitenschiffe erfolgte im Jahre 1738.

Das heutige Aussehen erhielt die Pfarrkirche in den Jahren 1895 bis 1897. In jener Zeit wurden das Querschiff, der Chor und der Turm angebaut. Damals brach man die Wehrmauer ab, weil man ihre Steine zum Erweiterungsbau der Pfarrkirche gut gebrauchen konnte. Ein Unwetter zerstörte am 01. August 1958 den Kirchturm. Dabei fiel der Turmhelm auf das Kirchendach und in den Kirchhof. Stilgerecht wurde er wieder aufgebaut.
Der Außenverputz der Kirche stammt aus dem Jahre 1959. Vier Glocken des jetzigen Geläutes wurden 1949 angeschafft, die fünfte später. Die erste Glocke, die von der Großheubacher Pfarrkirche läutete, stammte aus dem Jahre 1519. Sie existiert aber nicht mehr.
Unter dem Turm befindet sich in der Mauer ein Gedenkstein, der an das Fährunglück zu Bürgstadt am 11. Mai 1600 erinnert. Der Stein befand sich wahrscheinlich in der Kirchhofmauer über der Grabstätte der acht Bürgstädter, die dabei im Main den Tod fanden und auf Großheubacher Gemarkung geländet wurden.
Die Steinplatten in der Mauer unter der Empore und im Chor sind Sargdeckel von Steinsgräbern, die im Jahre 1895 ausgegraben wurden.
Die Seitenflügel des Hochaltars sind Originalgemälde des Münchner Professors Fugel. Der Marienaltar wurde vom Fürstenhaus Löwenstein gestiftet. Einige Heiligenstatuen stammen aus der Kirche vor 1895.
Nach dem großen Unwetter vom 01. August 1958 wurden auch in der Kirche einige Veränderungen vorgenommen: Statt des Gewölbes im Längsschiff wurde eine Flachdecke aus Holz eingezogen und die einfachen neugotischen Fenster durch moderne ersetzt. Die Empore wurde vergrößert, und eine neue Orgel sowie neue Kirchentüren und Beichtstühle gaben ein verändertes Gesamtbild. Die Kommunionbank datiert aus der gleichen Zeit. Im selben Jahre wurde die Kanzel weggenommen und durch das Predigtpult im Chor ersetzt. Bei den letzten Renovierungsarbeiten in den Jahren 1986 bis 1988 wurde allerdings darauf geachtet, die Kirche mit den ursprünglichen Ausmalungen (Blumen, Ornamente) wie um 1900 zu gestalten.